Trauer braucht Aufmerksamkeit
Trauer lässt sich nicht kontrollieren. Trauer folgt keinem Zeitplan. Sie begleitet unser Leben, aber sie verändert sich. Den Verlust eines nahestehenden Menschen zu verkraften, dauert seine Zeit. Umso schwerer fällt der Prozess der Trauerbewältigung, wenn Hinterbliebene nach einem Todesfall ganz allein dastehen oder die nächsten Angehörigen weit weg wohnen. Für viele Trauernde ist die psychische Belastung so groß, dass der Alltag zu einer echten Herausforderung wird.
Begleitung, Trost und Verständnis
Wenn Sie es wünschen, bieten wir Ihnen auch hier umfassende Unterstützung. In Einzel- oder Gruppengesprächen hilft Ihnen unsere ausgebildete Trauerbegleiterin Irmgard Matthies, Ihre Gefühle einzuordnen und auf geeignete Weise zurück in den Alltag zu finden. Bei Bedarf vermitteln wir auch Kontakte zu weiteren professionellen Trauerhelfern, Seelsorgern oder Gesprächsgruppen. Eine einfühlsame Begleitung ist wichtig, damit Sie eine auf Ihre Bedürfnisse maßgeschneiderte Hilfe erhalten.
Bitte bedenken Sie, dass Trauer keine Krankheit oder eine Schwäche ist. Wer sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzt, damit bewusst umgeht und eventuell Hilfe in Anspruch nimmt, zeigt Stärke und übernimmt Verantwortung für sein Leben.
Literaturtipps für die Trauer
Andrea Edinger: Meine Mutter und ich. Ein persönliches Abschiedsbuch
Irmgard Partmann und Marjolein Bastin: Erinnerung ist Liebe, die bleibt: Gedanken für Trauernde
Freya von Stülpnagel: ohne dich: Hilfe für die Tage, an denen die Trauer besonders schmerzt
Klaus Onnasch und Ursula Gast: Trauern mit Leib und Seele. Orientierung bei schmerzlichen Verlusten
Nico Gourgé: … und leben muss ich ohne Dich. Tauern für Anfänger
Gemeinsame Rituale trösten die Kinderseele
Schon für Erwachsene ist Trauerbewältigung eine schwer zu meisternde Aufgabe. Umso größer ist die Belastung für Kinder, die einen Todesfall in ihrer Umgebung kaum richtig einzuordnen vermögen.
Bis ein Kind etwa zehn Jahre alt ist, bemerkt es zwar das Fehlen einer vertrauten Person, kann das veränderte Verhalten der Erwachsenen aber nicht verstehen. Umso wichtiger ist es, dass Sie Kinder gleich welchen Alters in die Rituale des Abschiednehmens und in den Prozess der Trauerbewältigung einbeziehen. Erklären Sie in liebevollen Worten und auf kindgerechte Weise die Bedeutung von Tod und Bestattung. Entwickeln Sie Erinnerungsrituale. Besuchen Sie gemeinsam die Grabstelle, zünden Sie zum Geburts- oder Todestag eine Kerze an. Manchmal erleichtert es Kindern auch den Abschied, dem Verstorbenen eigene Zeichnungen oder ein Kuscheltier „mit auf die Reise“ zu geben. Aber nur, wenn sie es von sich aus auch wirklich wollen.
Literaturtipps für trauernde Kinder
Metchhild Schroeter-Rupieper: Geht Sterben wieder vorbei? Antworten auf Kinderfragen zu Tod und Trauer
Britta Teckentrup: Der Baum der Erinnerung
Anja Kieffer: Omas Reise zu den Sternen
Anna-Clara Tidholm und Autor Ulf Nilsson: Adieu, Herr Muffin
Martina Baumbach: Nie mehr Wolkengucken mit Opa?